Quadratische
Gleichungen .
Quadratische Gleichungen sind Gleichungen der Form
d = ax2 + bx + c .
Sie lassen sich durch relativ einfache Umformungen auf die Schreibform
0= x2 + px + q
bringen. Es kann für die Gleichung keine,
eine oder zwei Lösungen geben.
Neben der p-q-Formel gibt es noch die Möglichkeit
- die Lösungen zu raten (vornehmer: durch Anwendung des Satzes von Vieta)
- oder im Falle, dass q = 0 ist (also garnicht erst auftritt), das x auszuklammern und dadurch den
Term zu faktorisieren.
Für quadratische Gleichungen der Form
0= x2 + px + q
gibt es die p-q-Formel (Herleitung)
als Lösungsformel. Sie lautet:
x1 = -p/2
- wurzel( (p/2)2 - q) bzw.
x2 = -p/2
+ wurzel( (p/2)2 - q)
Der folgende Gleichungslöser verwendet diese p-q-Formel. Geben Sie die konkreten Werte für p und q ein, clicken Sie "Rechne!" an, und Sie erhalten die Lösung, gleichzeitig wird Ihr Konto mit 1,30 Euro pro Rechenvorgang belastet......
Beispiel: Bei der Gleichung 0 = x2 - 6x - 4 geben Sie als p die ´-6´ und als q die ´-4´ ein.
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Multipliziert man spasseshalber einige Produkte der Form (x + a)(x + b) aus, so stellt man bald eine Gesetzmässigkeit fest - das hat auch Herr Vieta, franz. Mathematiker (1540 - 1603) und der hat sie aufgeschrieben, die Gesetzmässigkeit. Hier wird sie an nur Zahlenbeispielen verdeutlicht:
(x - 5)(x + 2) = x2 + 2x - 5x -10 = x2 - 3x -10 -> -5 * 2 = -10 und -5 + 2 = -3
oder
(x + 7)(x - 1) = x2
- 1x + 7x - 7 = x2 + 6x -
7 -> 7 *(-1) = -7 und
7 + (-1) = 6
oder
(x + 2)(x + 9) = x2
+ 9x + 2x + 18 = x2 + 11x + 18 -> 2 * 9 =
18 und 2 + 9 = 11
und nun abstrakter:
(x + a)(x + b) = x2
+ bx + ax + ab = x2 + (a + b)x + ab
-> Und jetzt zur Anwendung:
Sucht man die Lösungen zur Gleichung 0 = x2 + x - 6 , so
kann man versuchen, den rechten Teil der Gleichung in ein Produkt umzuformen;
dies geht recht oft gut, wenn man die obigen Beispiele rückwärts liest. In
diesem Fall kann die Zahl ´-6´ entstanden sein als das Produkt der Zahlen ´2´
und ´-3´ oder auch von ´-2´ und ´3´ oder auch... Nun muss aber auch
die Summe der beiden Werte passen: es muss erste Zahl plus zweite Zahl den Wert
vor dem ´x´ ergeben! Hier passt die Kombination ´-2´ und ´3´,
denn 1). -2 * 3 = -6
und 2). -2 + 3 = +1
Also kann man schreiben:
0 = x2
+ x - 6 anders:
0 = (x - 2) * (x + 3) und damit:
x1 = 2 x2 = -3
Nochmal:
0 = x2 - x - 20 anders:
0 = (x - 5) * (x + 4) und damit:
x1 = 5 x2 = -4
Aller guten Dingen sind dreiquadrat:
0 = x2 + 4x - 12 anders:
0 = (x - 2) * (x + 6) und damit:
x1 = 2 x2 = -6
Der Satz von Vieta ist nur
dann effektiv angewendet, wenn man nach sehr kurzer
Zeit durch Intuition und Glück die Zerlegung gefunden hat. Muss man anfangen zu
Rechnen (etwa mit einem Gleichungssystem), so findet man die Lösung sicher mit
der p-q-Formel schneller!
´Raten´ Sie mal die passenden Werte für 0 = x2 - 2/7x
+ 8/15 !
Nee, lassen Sie mal lieber, Ihr Partner wollte dieses Wochenende doch was mit
Ihnen unternehmen, oder?
Im Spezialfall, dass q = 0 ist, mit anderen Worten:
0= x2 + px
kann man eine Faktorisierung durch ausklammern von ´x´ erreichen; damit hat man gewonnen, wie das folgende Beispiel zeigt:
0= x2 + 9x
wird zu:
0= (x + 9) * x
und hat die Lösungen:
x1 = -9 und x2 = 0
Herleitung der p-q-Formel durch
quadratische Ergänzung
Zahlenbeispiel |
allgemeine Rechnung |
Bemerkungen |
0 = x2 - 6x - 4 |
0 = x2 + px + q |
zurückführen auf Scheitelpunktform |
0 = x2 - 6x + (9 - 9)- 4 |
0 = x2 + px + ((p/2)2 - (p/2)2) + q |
passende Ergänzung ´reinmogeln´ (in der Klammer steht jeweils 0 ! |
0 = (x2 - 6x + 9) - 9- 4 |
0 = (x2 + px + (p/2)2 ) - (p/2)2 + q |
Umdenken; durch Klammerung sichtbar machen |
0 = (x - 3)2 - 9- 4 |
0 = (x + (p/2))2- (p/2)2 + q |
binomische Formel anwenden |
0 = (x - 3)2 - 13 |
(hier geschieht gerade nichts) |
sortieren, um an das ´x´ zu kommen |
13 = (x - 3)2 |
(p/2)2 - q = (x + (p/2))2 |
Wurzel ziehen |
+wurzel(13) = x - 3 oder |
+wurzel((p/2)2 - q) = x +
(p/2) oder |
nach ´x´ auflösen |
3 + wurzel(13) = x1
oder |
-(p/2) + wurzel((p/2)2
- q) = x1 oder |
hier sind die beiden Lösungen! |
In Basis Mathematik 9 findet sich folgende
Erklärung: ``Quadratische Ergänzung'' bedeutet, dass man ein vollständiges
Quadrat der Form durch geeignete Ergänzung
herstellen muss. Damit eine Äquivalenzumformung gewährleistet ist, muss auf
beiden Seiten der Gleichung dieselbe Ergänzung durchgeführt werden!
Herleitung der Lösungsformel mittels quadratischer
Ergänzung:
Durch Division durch erhält man die
Normalform
, diese wird mit
ergänzt. Damit folgt:
,
und
so
.
Schreibt man den Minuenden als Quadrat und formt mittels dritter binomischer
Formel um, so erhält man:
und
damit die oben angegebenen Lösungen. Die quadratische Ergänzung macht dem
Schüler meist Probleme, da immer mit dem Betrag gerechnet wird.
Zur Verdeutlichung ein Beispiel:
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Division durch 4 |
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Normalform |
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"Sortieren" |
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quadratische Ergänzung |
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Betragsstriche! |
Damit ergeben sich als Lösungen: und
. Da es sich hier um
Äquivalenzumformungen handelt ist keine Probe notwendig.
Charakteristische Fehlerquellen sind:
Nach einer Übungsphase der verschiedenen
Lösungsmethoden schließen sich folgende Aufgabenstellungen an: Wie viele
Lösungen besitzt die Gleichung ?
bzw.
Bestimme die Anzahl der Lösungen in Abhängigkeit vom Parameter k: .
AL-CHARIZMI (lebte um 800) zeigt
seinen Lesern einen geometrischen Beweis der quadratischen Ergänzung (hier am
Beispiel ):
Ausgegangen wird vom Quadrat ABCD, dessen Flächeninhalt genau dem gesuchten entspricht. Danach soll eine Fläche vom Inhalt 10mal der
gesuchten Zahl, also
,
hinzugefügt werden. Zu diesem Zweck wird die 10 halbiert und die Fläche
rechts und unten an das Quadrat gezeichnet. Somit weis man, dass
das große Quadrat mit den zwei hinzugefügten Rechtecken die Fläche 56 ausmacht.
Das kleine Quadrat mit Inhalt 25 ist also noch zuviel, deshalb wird es zu den
56 hinzuaddiert. Als Formel ergibt sich:
und daraus
(
scheidet wegen der geometrischen Betrachtung aus). Dies
entspricht genau der gesuchten Quadratseite.
Den Abschluss bilden Textaufgaben: z.B.
Herr Hausner kauft bei einem Sonderangebot günstig Teppichboden mit
Wandleiste.
Welche Maße hat ein Zimmer mit rechteckiger Grundfläche, wenn der Teppichboden
mit der Wandleiste für dieses Zimmer gerade ausreicht (dass man an der Türe
keine Stoßleiste benötigt, soll nicht berücksichtigt werden) ? Hier wird
neben der quadratischen Gleichung auch noch das Lösen von einfachen
Gleichungssystemen wiederholt:
Die Seiten des Zimmers seien x und y. Damit ergibt sich: und
. Aus der zweiten Gleichung erhält
man durch Umformung
und
somit
, also
.
Für die Länge x ergibt sich dann:
,
also
und für
.
An diese Fülle von Aufgaben schließt sich eine weitere Lösungsmethode an: der Satz von Vieta
Satz von VietaJede quadratische Gleichung Damit lautet der Satz von Vieta: Zwischen den Lösungen
Beispiel: |
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Damit ist auch der Grundstein gelegt für die sogenannte p-q-Formel. Die p-q-Formel erlaubt es einem, die Lösung einer quadratischen Gleichung sofort anzugeben. Man kann die p-q-Formel einfach auswendig lernen und sie dann anwenden. Wenn man sich dabei nicht verrechnet, stimmt das Ergebnis. Es bleibt die Frage, warum das so ist. Die Antwort wird hier in der Herleitung der p-q-Formel gegeben.
Man betrachtet eine
quadratische Gleichung wie oben und beginnt ebenso wie oben mit der
quadratschen Ergänzung. Soweit waren wir eben schon, die Rechnung sah wie folgt
aus:
Jetzt macht man wie folgt weiter: Man addiert auf beiden Seiten der Gleichung und erhält so:
Man erhält hier zwei Ausdrücke, da sowohl die negative als auch die positive
Wurzel berücksichtigt werden muss. Beispielsweise ist sowohl 2 als auch -2 eine
Wurzel von 4.
Zieht man jetzt noch auf beiden Seiten der Gleichungen ab, so
erhält man die beiden Lösungen von x:
Das kann man auch so schreiben:
Man spricht hier von der p-q-Formel, weil man mit dieser Rechnung eine Formel
für die Lösungen einer quadratischen Gleichung hat, die man ausrechnen kann,
wenn man p und q aus der ursprünglichen Form der Gleichung kennt.
Hierbei gibt es noch etwas zu berücksichtigen. Die
Herleitung des Ergebnisses erfolgte allgemein, also ohne besondere Bedingungen
für p und q. Beim Wurzelziehen muss aber darauf geachtet werden, dass man nicht
eine Wurzel aus einer negativen Zahl zieht.
Unter der Wurzel steht der Ausdruck , und dieser muss
wie eben festgestellt also größer oder gleich Null sein, damit man die Wurzel
überhaupt ziehen kann. Das gilt genau dann, wenn
.
Zusammenfassend kann man also schreiben:
Eine quadratische Gleichung der Form hat genau die
beiden Lösungen
Gilt , so hat die
quadratische Gleichung keine Lösung.
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bzw. eine, die auf diese Form gebracht werden kann. Dabei sind a, b und c fixe (bekannte) Zahlen (sie heißen Koeffizienten der Gleichung) und a ¹ 0. (Wäre a = 0, wäre die Gleichung ja in Wahrheit eine lineare). Da a ¹ 0 ist, kann man beide Seiten der Gleichung durch a dividieren. Mit den Bezeichnungen b/a = p und c/a = q ergibt sich, daß eine quadratische Gleichung auch immer in der Form
geschrieben werden kann. (Dies kann man auch als Normalform der quadratischen Gleichung bezeichnen. Manchmal wird sie auch p-q-Form genannt. Die Zahlen p, q heißen Koeffizienten der Gleichung in Normalform oder Parameter. Sie "numerieren" gewissermaßen die Menge aller quadratischen Gleichungen durch: Für jede konkrete Wahl dieser Zahlen ist (5) eine quadratische Gleichung). Als Grundmenge G wollen wir die Menge R der rellen Zahlen annehmen. Die einfachsten quadratischen Gleichungen sind:
Diese
drei Beispiele charakterisieren, was auch in allgemeineren Fällen passieren
kann. Kleine Lösungsformel
Formel, die sogenannte (kleine) Lösungsformel. Sie lautet
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Sie
ist so wichtig, daß Sie wissen sollten, wo sie herkommt (der Beweis benützt
die Methode des Ergänzens auf ein vollständiges Quadrat, siehe
nebenstehenden Button). Außerdem sollten Sie versuchen, sie sich auswendig zu
merken. |
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Sie hat folgende Bedeutung: Je nachdem, ob p2/4 - q (also die Zahl unter dem Wurzelzeichen) negativ, 0 oder positiv ist, gibt es keine, eine oder zwei Lösungen.
Die
Kombination p2/4 - q entscheidet
also über die Zahl der Lösungen. Sie wird Diskriminante genannt. |
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Im Applet |
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Beachten Sie beim Rechnen, daß die Wurzel aus einer reellen (nicht-negativen) Zahl per Definition immer ³ 0 ist. (So hat etwa Ö4 nur einen Wert, nämlich 2, während ± Ö4 für ± 2 steht, d.h. für die zwei Werte - 2 und 2). Beispiel:
Da
unter dem Wurzelzeichen eine positive Zahl auftritt (nämlich 1/4), gibt es
zwei reelle Lösungen, und es darf weitergerechnet werden. Die Wurzel aus 1/4
ist gleich 1/2, und daher ergibt sich x1,2 = 5/2 ±1/2,
also x1 = 5/2 -
1/2 = 2 und x2 = 5/2 +
1/2 = 3. Die Lösungsmenge ist L = {2, 3}. |
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Beispiel:
Die
Lösungsmenge ist L = {-Ö2, Ö2}. |
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Der Vietasche Satz
Ohne
jede Rechnung ist ersichtlich, daß sie für x = 1 eine wahre Aussage ist (denn dann ist
ja der erste der beiden Faktoren Null), und daß sie für x = 2 eine wahre
Aussage ist (denn dann ist der zweite der beiden Faktoren Null). |
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Um diesen einfachen Lösungsweg zu verschleiern, multiplizieren wir die Klammer aus und finden
Beachten Sie, daß das keine Gleichung ist, sondern eine Identität. Wir haben hier einfach zwei Möglichkeiten, ein und dieselbe Sache darzustellen. Dies können wir benützen, um die Gleichung (11) in der Form
anzuschreiben.
Die linke Seite ist nach wie vor das Produkt aus x - 1 und x - 2, nur sieht man das jetzt nicht mehr so
schnell. Folglich sind die Lösungen die Zahlen 1 und 2. Mit dieser Methode
zaubern LehrerInnen quadratische Gleichungen hervor, deren Lösungen sie im
Voraus kennen! |
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Hinter
diesem Vorgang verbergen sich tiefere Zusammenhänge, die erst nach und nach
beim Fortschreiten des Stoffs klarer werden.
Wieder multiplizieren wir den Term auf der linken Seite aus und erhalten
und wieder ist das eine Identität: zwei Möglichkeiten, ein und dieselbe Sache darzustellen. Daher kann die Gleichung (14) auch in der Form
angeschrieben werden, und wieder wissen wir ohne weitere Rechnung, daß sie die Lösungen x1 und x2 besitzt. Diese Gleichung ist aber nichts anderes als die Normalform (5), d.h. sie ist von der Form x2 + p x + q = 0 , wobei
Man
kann die Lösungen, die herauskommen sollen, also vorgeben und sich mit Hilfe
dieser Formeln die Gleichung ausrechnen!
angeschrieben. In Worten ausgedrückt lautet sie: Falls die quadratische Gleichung x2 + p x + q = 0 zwei reelle Lösungen x1 und x2 hat, so ist die Summe der beiden Lösungen - p, und ihr Produkt ist q. Der Satz gilt auch, wenn die Gleichung nur eine Lösung (nämlich -p/2) hat und x1 = x2 ( = -p/2) gesetzt wird. |
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Beispiel: Die Gleichung x2 - 5 x + 6 = 0 , die oben bereits betrachtet und gelöst wurde, hat die Lösungen 2 und 3. Deren Summe ist 5 (also gerade das Negative von p = -5) und ihr Produkt ist 6 (also gerade q). Eine der hinter dem Vietaschen Satz liegenden Einsichten ist die Tatsache, daß jeder Term der Form x2 + p x + q, sofern er für zumindest eine reelle Zahl x Null ist, als Produkt von Linearfaktoren geschrieben werden kann. (Ein linearer - genauer: linear-inhomogener - Term ist ein Ausdruck der Form a x + b. Er heißt auch Polynom erster Ordnung. Ein Term der Form x2 + p x + q oder, ein bißchen allgemeiner, a x2 + b x + c, heißt quadratischer Term oder Polynom zweiter Ordnung). |
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Die Beschäftigung mit Gleichungen hat uns also zu einer Methode geführt, wie manche quadratische Ausdrücke in elementarere Bestandteile ''zerlegt'' werden können. Die beiden Linearfaktoren sind so etwas Ähnliches wie die Primfaktoren einer natürlichen Zahl: Die Zahl 35 läßt sich als 5×7 schreiben, wobei 5 und 7 auch als ''Bestandteile'' gedeutet werden können. |
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Große Lösungsformel
gegeben sein. Dabei muß, wie bereits festgestellt, a ¹ 0 sein, und der Zusammenhang zur Normalform ist durch p = b/a und q = c/a gegeben (was sich nach Division beider Seiten durch a ergibt). Dann lautet die entsprechende (große) Lösungsformel
Je nachdem, ob die unter dem Wurzelzeichen stehende Zahl b2 - 4 a c negativ, 0 oder positiv ist, hat die Gleichung keine, eine oder zwei reelle Lösungen. Die große ergibt sich aus der kleinen Lösungsformel, indem einfach p = b/a und q = c/a eingesetzt wird. Die Kombination b2 - 4 a c entscheidet also über die Zahl der Lösungen. Sie übernimmt die Rolle, die bei der kleinen Lösungsformel die Kombination p2/4 - q gespielt hat und wird, wie diese, Diskriminante genannt. |
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Beweis:
Seien a und b zwei Zahlen so, dass a + b = -p und ab=q.
a + b = -p ist gleichbedeutend mit -(a + b) = p, wie man sieht, wenn man die
Gleichung mit -1 multipliziert.
Also kann man in der Gleichung p durch -(a + b) ersetzen, und q durch ab. Dann
ergibt sich:
Also sind a und b Lösungen der Gleichung.
q.e.d.
Der Satz von Vieta kann also dann hilfreich sein, wenn man ihn gut einübt. Es geht dabei darum, die beiden Zahlen a und b zu "erraten", und das lässt sich einigermaßen trainieren.